Hey ihr Lieben,
das Jahr neigt sich dem Ende und ich wollte euch unbedingt noch von einer sehr besonderen Trauung erzählen.
Im Herbst erreichte mich die Anfrage einer Braut, ob ich sie und ihre Verlobte am winterlichen Strand in Boltenhagen verheiraten könne.
Nur die beiden & ich. Keine Gäste.
Und das Abgefahrenste war, für ihre Verlobte war die freie Trauung eine Überraschung.
Ich war sofort Feuer & Flamme für dieses Projekt und stürzte mich Kopfüber in die Vorbereitungen.
Ich konnte natürlich mit der eingeweihten Braut immer nur klammheimlich telefonieren, um alles zu besprechen & mit ihr zu planen und meine Vorfreude wuchs täglich.
Mein Mann Rupert und ich schliefen die Nacht vorher im Hotel in der Nähe, damit wir problemlos vor Ort sein konnten, da die Trauung schon auf 10:00Uhr morgens angesetzt war.
Am Freitag regnete es in Strömen und wir machten Pläne, was wir tun könnten, sollte es nicht am Strand stattfinden können. Ich wurde von meiner Braut über alles auf dem Laufenden gehalten, die beiden waren ebenfalls schon früher angereist und hatten am Freitag ihren Standesamtstermin.
Samstag hatte es tatsächlich etwas aufgeklart und wir flehten darum, dass das Wetter halten würde.
Die Lieferung unserer Strandkörbe verlief problemlos, in Windeseile standen die Körbe für uns an unserem Wunschplatz. Mit direktem Blick auf die Ostsee.
Ich baute eine kleine Akkuanlage auf, damit wir Musik hatten, stellte Thermobecher mit heißem Tee für die beiden bereit und Rupert fuhr noch mal schnell los und kaufte Sekt.
Auch einen Brautstrauß aus den gewünschten weißen Blüten hatte er am Tag vorher noch in Lübeck erstanden, während ich einen Termin hatte (Die Auszeichnung Mitarbeiter des Monats war ihm mal wieder gewiss!)
Wir checkten ein letztes Mal unsere vielen Wetterapps (die Grundausstattung eines Trauredners) und es konnte losgehen. Mit dem Brautstrauß in der Hand ging meine Braut ihrer Auserwählten entgegen, die Musik erklang und eine völlig überraschte und sprachlose junge Frau kam mit ihr zu mir.
Wir stellten uns einander vor und ich erklärte ihr, was wir geplant hatten. Sie hatte Gott sei Dank große Lust und so konnten wir starten.
Wir kuschelten uns in Decken und meine Trauung begann. Rupert erwies sich derweil als hervorragender Fotograf, der still im Hintergrund einige Fotos durch die Dünen schoss.
Ich werde diese Trauung niemals vergessen. Ohne Gäste, so nah an meinem Brautpaar, das war ein überwältigend schönes Gefühl!
Es war so privat und intim, wir drei in den Strandkörben, und ich konnte völlig unabgelenkt die Reaktionen der beiden verfolgen.
So viel Lachen, so viel Strahlen, unbeschreibliche Blicke die sie sich zuwarfen und auch immer wieder Tränen.
Rupert war danach genauso begeistert wie ich. Was für ein wirklich besonderer Moment. Ich habe mich so wohl mit den beiden gefühlt. Als ich, nach dem Ja-Wort und dem Kuss, die letzten Sätze sprach, setzte leichter Nieselregen ein. Den Sekt zum Anstoßen tranken wir trotzdem noch vor Ort.
Nur die zuckersüße kleine Hochzeitstorte aßen wir alle gemeinsam in ihrem Ferienbungalow.
Ich bin immer noch beseelt von diesem Tage und muss sehr oft an die beiden denken. Wie vertraut wir uns beim Torte essen schon waren, da ich zuvor ihre ganz eigene Geschichte erzählt hatte. Wie aufrichtig, gut gelaunt und gelöst wir danach beisammen saßen. Das war einfach zauberhaft und wirklich der absolut perfekte Saisonabschluss!!
An diesem Tag endete meine Saison 2019!
Ich kann nur Danke sagen. Danke für diesen unbeschreiblichen Tag.